„Landliebe“, was fällt Ihnen da ein,
liebe Leserinnen und Leser?
Urlaubsbilder oder Joghurtwerbung?

Der Hund meiner Schwester heißt so. Also, nicht „Landliebe“, sondern „Joghurt“. Bayerisch liebevoll gerufen: „Da Ghurti“.

Das klingt ein bisserl nach Landliebe, finde ich. Wobei es auch daran liegen mag, dass der Hund sehr gerne in der Natur unterwegs ist. Da posiert er dann, lässt sich ablichten und seine Erlebnisse posten. Meine Schwester begleitet und unterstützt ihn dabei. Oder andersrum, das liegt im Auge des Betrachters.

Und das ist gewiss so mit der Landliebe!
In den Augen der Betrachtenden liegt es, bisweilen auch in deren Nasen und oft in ihren Ohren, ob Liebe zum Land herrscht oder nicht. Wie duftet das Land? Da gibt es verschiedene Assoziationen. Und was für jemanden am Land dufte ist, ist ebenso persönlich und individuell.

Verschiedene Betrachtungen warten auf Ihre geschätzte Wahrnehmung auf den folgenden Seiten. Welcher Blick entspricht wohl dem Ihren? Welcher Meinung können Sie sich anschließen? Lockt Sie gar ein Landliebesschwärmen hinaus zu einem Ausflug?

Wir sind der Meinung: Unsere „Landkreise“ sind wunderschön! Die Teams der Gnaden- und der Friedenskirche meinen mit „Landkreise“ ihre jeweils ländlichen Gemeindeteile. Es sind flächenmäßig die größten. Das Land ist eben großartig.

Und trotzdem, trotz aller Landliebe ist die Arbeit im „Landkreis“ eine Herausforderung. Wege in der Stadt sind kürzer, Netzwerke dichter, Angebote zahlreicher, Immobilien größer – jedenfalls die Kirchengebäude unserer beiden evangelischen Gemeinden.

„Die Liebe ist langmütig und freundlich“, heißt es im berühmten Hohelied der Liebe des Apostels Paulus (1.Kor.13).

Ich kann mich allein durch Kopfkino, in geistiger Übung auf eine Parkbank an der plätschernden Maisach setzen: Die Sonne wärmt angenehm, ein Wind streicht sanft übers Gesicht, am Himmel steht ein Falke im Rüttelflug … Da brauche ich keine Angel im Wasser, um – wie in der Werbung – vermittels eines Joghurts Landliebe zu entdecken. (Der Joghurt aus Milch ist diesmal gemeint.) Schon die Vorstellung schmeckt so gut, dass ich die Landliebe in mir spüre. Und ich merke, sie ist genau dies: „langmütig und freundlich.“

Ob der Apostel Paulus an einer landlieblichen Stelle sich aufhielt, als er die Verse seines Hohelieds verfasste?

Wir haben für Sie Orte im Land unserer Kirchengemeinden aufgesucht. Orte, an denen Landliebe herrscht. Und Orte, an denen man sich ins Land verlieben kann.

Viel Vergnügen wünschen wir beim Lesen! Und, so es für Sie sein kann, nicht nur schöne geistige Ausflüge ins Land, sondern auch herrliche Augenblicke inmitten von Land und Liebe in den kommenden Sommerwochen!

 

Ihr Pfarrer Gerhard Last