Wenn dich deine Sorgen, welcher Art auch immer,

so bedrücken, dass dir fast die Luft weg bleibt, dann scheue dich nie, deine Hilfebedürftigkeit kund zu tun. Es ist oftmals die Chance, wieder in die Lage zu kommen, ein Aufatmen erleben zu können.

Die TelefonSeelsorge ist dafür ein besonderes Angebot: Rund um die Uhr sitzen dort am Diensttelefon Menschen wie Du und Ich, bereit, bedingungslos den Anrufenden die volle Aufmerksamkeit entgegenzubringen. Dies zugewandt und hilfreich, um die jeweiligen Anliegen möglichst genau zu erkennen, um empathisch reagieren zu können.

Für mich als ehrenamtlicher Telefonseelsorger ist dieser Dienst ein besonderer. Es gibt viele wichtige, gute Hilfeangebote, ebenfalls mit Telefon- und Mailkontakten. Diese sind meistens klar fachlich und themenzentriert wie z. B. der Frauennotruf, Sucht-Hotline, Anlaufstelle bei Gewalterfahrungen.

Die Telefonseelsorgestellen sind dadurch entlastet worden. Früher hatten wir unsere Karteikästen mit Adressen von Hilfeangeboten und Behörden, von Wohlfahrtsverbänden und deren Angebote und fungierten eher auch als Auskunftsstelle – hier entlastet uns der Gebrauch der Internetsuche.

Die TelefonSeelsorge konnte sich verstärkt auf ihr Kernangebot konzentrieren – den Menschen im Gespräch als einen beseelten Menschen anzunehmen, der auf seinem Lebensweg aktuell Erlebnisse, Krankheiten und Gefühlslagen erlebt, die ihm gefühlt den Atem rauben. Die Grundhaltung unseres Dienstes stellt die Sorge um den seelischen Bereich von uns Menschen in den Mittelpunkt des Kontaktes. Ein Gespräch soll daher den oder die Anrufenden entlasten, den Anruf auslösenden Druck mindern helfen, im besten Fall den Menschen ermutigen und die Hoffnung auf neue Möglichkeiten zu lenken. Dafür werden wir gut ausgebildet, laufend fortgebildet und im Rahmen von Supervisionen sensibilisiert. Dies ist nötig, um fähig zu sein, eigene Themen nicht mit den Anliegen eines Gesprächsteilnehmers zu vermischen.

Ich möchte Ihnen noch einige Informationen zum Angebot der TelefonSeelsorge generell geben: Es werden von uns fast hundert Ehrenamtliche in München außerdem die Bereiche Mailseelsorge und ChatSeelssorge angeboten. Beides reine Online-Dienste, die über die Internetadresse aufrufbar sind.

Die Mailseelsorge ist eher geeignet, wenn Themen einen längeren Austausch zwischen MailSeelsorgenden und den mit uns Mailenden sinnvoll erscheinen lassen. Am Telefon ist ein zweiter Gesprächskontakt kaum machbar (Schichtwechsel). Hier hat beim Erstgespräch die aktuelle Entlastung, der Trost und die Möglichkeit, einen Moment des Aufatmens zu schaffen, einfach Vorrang. Die Chatseelsorge jedoch ermöglicht eine völlig anonyme „Hier und Jetzt“ – Kommunikation, kein Hörkontakt, keine nachlesbare Mail.

Die TelefonSeelsorge ist ein anonymes Angebot, damit Menschen ein „Aufatmen“ verspüren können. Haben Sie keine Scheu sich mit Ihrem Anliegen an uns zu wenden!

Detlev Ebert

www.ebz-muenchen.de/evangelische-telefonseelsorgemuenchen

Telefon 0800 111 0 111