Seelsorge als Kraftquelle
Vom ersten, gellenden Schrei eines Neugeborenen bis zum letzten Atemzug eines Menschen: Das Klinikum ist ein Ort, an dem mir so oft die Bedeutung des Luftholens und des Atmens bewusst werden.
Vielleicht auch deshalb, weil ich sehe, wie sich hier die Extreme des Lebens begegnen: Patientinnen und Patienten ringen mit Diagnosen, Hoffnungen und Ängsten. Pflegekräfte und Ärztinnen und Ärzte arbeiten unter großem Druck, oft am Rande ihrer Belastungsfähigkeit. Und gleichzeitig werden in der Klinik neue Leben geboren, passieren Momente voller Freude und Hoffnung. Es sind atem(be)raubende Momente.
Hier, wo die Herausforderungen des Lebens besonders spürbar sind, braucht es Momente des Aufatmens – Momente, in denen wir durchatmen, innehalten und neue Kraft schöpfen können. Die Krankenhausseelsorge möchte solche Momente ermöglichen. Mit Zeit und Ruhe für ein vertrauliches Gespräch, bieten wir Raum für alle Worte: die lauten, die leisen, die zögerlichen. Das kann einen tiefen Atemzug ermöglichen.
Indem wir da sind, zuhören, aushalten, wenn gewünscht einen Segen am Krankenbett sprechen oder ein gemeinsames Gebet, versuchen alle im Team der KH-Seelsorge, kleine Oasen zu schaffen: Für einen Moment Sorgen loslassen, aufatmen und sich getragen fühlen.
KH-Seelsorge ist für alle da! Für Patientinnen und Patienten, die einen schweren Weg vor sich haben; für Angehörige, die mitbangen; auch für das Klinikpersonal, das Ermutigung braucht; für Familien, die eine Geburt erlebt haben und in dieser besonderen Zeit ihr Glück und überwältigende Eindrücke teilen wollen.
KH-Seelsorge versteht sich als Angebot. Wird dieses abgelehnt, respektieren wir das selbstverständlich. Signalisieren Menschen, dass ihnen der Besuch guttut, bleiben wir, nehmen uns Zeit, hören Lebensgeschichten und suchen im Gespräch nach Kraftquellen: Was stärkt? Was schenkt Halt? Was lässt aufatmen? Wir möchten so Mut machen und die je eigene Hoffnung stärken. Und wir erinnern die Menschen daran, dass sie mehr sind als ihre Krankheit, ihr Stress oder ihre Erschöpfung! In schwierigen Momenten kann ein (spiritueller) Impuls wie ein frischer Windhauch wirken, der die Seele erfrischt. Oft merken wir, wie sich dann bei unseren Gegenüber etwas verändert, wie sich etwas löst, der Atem sich beruhigt und tiefer wird, und ein bisschen Last von den Schultern genommen ist.
Im Klinikum Dachau werden Martina Schlüter, Markus Grimm und ich als hauptamtliche Seelsorgende von einem Team sehr gut ausgebildeter Ehrenamtlicher unterstützt.
Im Frühsommer 2025 findet ein
neuer Qualifizierungskurs zur
Mitarbeit in der der Trauer- und Krankenhausseelsorge statt
Bei Interesse schreiben Sie einfach
an: martina.schlueter@helios-gesundheit.de
oder: whechenberger@ebmuc.de
Pfarrerin Lisa Bühler