„Meine Gnadenkirche“
Vikarin Freund im Gespräch mit Gemeindegliedern
Patricia Kress
Die Gnadenkirche Dachau hat in meinem Leben eine besondere Bedeutung. Gemeinsam mit meinem Mann Martin habe ich hier den Bund fürs Leben geschlossen.
Meine Verbindung zur Gnadenkirche begann schon viele Jahre zuvor, als ich mit vierzehn Jahren erst den Konfirmandenunterricht und später auch meine Konfirmation hier erlebt habe.
Diesen Lebensabschnitt habe ich in sehr guter Erinnerung. Die meisten Gottesdienste habe ich in dieser Zeit zwar in der „Außenstelle“ in Kleininzemoos besucht, mit den „Konfis“ haben wir jedoch auch in der Gnadenkirche übernachtet, was damals eines unserer Highlights war.
Auch wenn ich keine regelmäßige Gottesdienst-Besucherin bin, verbinde ich mit der Gnadenkirche viele schöne Momente. Ganz besonders unseren Hochzeitstag, den unsere Familien und Freund*innen mit uns an diesem besonderen Ort feierten. Die Trauung wird für immer ein Moment der tiefen Verbundenheit sein, in dem wir die Liebe feierten: das Band, das alles zusammenhält.
Hedy Lederer
„So du mit deinem Munde bekennst Jesus, dass er der Herr sei, und glaubst in deinem Herzen, das ihn Gott von den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet.“ (Röm 10/9). Das ist mein Konfirmationsspruch. Hat sich manches für mich als Jugendliche wie eine Verpflichtung angefühlt, so hat mir rückblickend genau dieser Spruch in meinem Leben immer wieder Halt und Mut verliehen. Glaube ist (mir) wichtig. Mein Glaube hat mich zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin und dafür bin ich dankbar. Das Gute, die Erfahrungen und Werte, die ich in meinem Leben durch den Glauben erfahren habe, das möchte ich weitergeben. Und da ist die Gnadenkirche für mich der Ort, wo das geschieht. Mit unserem Kigo-Team möchte ich all das genau hier an die Kinder unserer Gemeinde weitergeben.
Rita Hauke
Die Gnadenkirche ist für mich wie ein Zuhause, ich hab mich hier schon immer sehr wohl gefühlt. Aber nicht nur wegen des Gebäudes ist die Kirche für mich wie ein Zuhause, sondern vor allem wegen der Gemeinschaft, die ich hier schon seit vielen Jahren erleben darf. Gemeinschaft sind aber nicht nur diejenigen, die da sind, sondern es gehören auch die dazu, die nicht da sind. Ich freue mich immer über neue Gesichter. Menschen, die zu uns finden und sich in unserer Gemeinde so zu Hause fühlen, wie ich das tue.
Es ist nicht egal, ob jemand nicht da ist. Gerade auch diejenigen gehören dazu, weil sie vermisst werden. Wenn ich jemanden wochenlang nicht im Gottesdienst oder in einer anderen Veranstaltung antreffe, dann geh ich dort mal vorbei und frage nach, wie es derjenigen oder demjenigen geht. Ich lade ein zu den Seniorennachmittagen, zu den Geburtstagskaffees, ich besuche die Leute und versuche sie aus ihren Verstecken wieder heraus zu holen, immer noch seit Corona. Hier, in der Gnadenkirche erfahren wir gemeinsam von der Hoffnung und davon, wie Jesus sagte „jeder Mensch ist ein Tempel Gottes“, jeder Mensch ist wichtig. Die Gemeinschaft ist wichtig. Das ist für mich die Gnadenkirche: Ein Ort, an dem ich mich wohlfühle, ein Ort, wo wir Gemeinschaft erfahren.
Sieglinde Kraut
Meine Gnadenkirche ist mein zweites Zuhause. Ein Ort für Begegnungen, der Ruhe und des Kraftsammelns. Wenn man so will eine Kraftquelle.
Viele Jahre war ich verpflichtet mit Arbeit und Familie. Ich habe viele Jahre meinen Mann gepflegt. Und mich immer um vieles andere gekümmert. Aber diese eine Stunde Gottesdienst am Sonntag um 9.30 Uhr, das war immer meine Stunde und ist es bis heute.
Die Gnadenkirche als Gemeinde ist für mich ein Ort an dem ich viel erleben durfte und mich immer gerne eingebracht habe. Angefangen bei den Kinderbibelwochenenden mit kübelweise Spaghetti mit Tomatensoße, die ich aus dem Friedrich-Meinzolt-Haus ins Gemeindehaus geschleppt habe… die Nudeln hingen überall!
Wir waren ein ganzes Mesnerteam, wenn die Mesnerstelle vakant war. Gemeinsam haben wir Prediger gesucht und gefunden, wenn die Pfarrstelle vakant war, damit diese eine Stunde am Sonntagmorgen weiterhin eine Stunde der Ruhe und des Kraftsammelns für alle sein kann.
Stefan Hübner
Die evangelische Gemeinde der Gnadenkirche ist für wie mich ein Hafen mit Leuchtturm. Auch nach längeren Fahrten in der stürmischen See des Lebens zeigt mir der Leuchtturm den Weg zurück und der Hafen gibt mir eine sichere Anlegestelle. Ich muss aber auch nicht ständig im Hafen liegen. Das Bewusstsein, dass er da ist und ich jederzeit hinein darf, gibt schon ein Gefühl von Geborgenheit und Orientierung, auch und gerade auf manch einer „Fahrt“ durchs Leben, die schonmal rau sein kann.
Mir ist es wichtig, einer Gemeinde anzugehören, in der ich mir meinen christlichen Rückhalt finde und mir diesen auch holen kann. Das kann einfach ein Gespräch mit den Gemeindegliedern oder den MitstreiterInnen im Kirchenvorstand sein, das kann ein Konzert, eine Ausstellung,… aber auch die Verbindung und das persönliche Gespräch mit der Pfarrerin sein. Wichtig ist mir, einen Ankerpunkt zu haben, bei dem ich mir immer wieder die nötige Erdung im Glauben holen kann. Das habe ich in der Gnadenkirche gefunden und schätze es sehr.