Liebe Leserin, lieber Leser, liebes Gemeindemitglied, liebe Besucher*innen,
vielleicht erinnern Sie sich: im letzten Jahr gab es den Ostergruß nur „to go“.
„Der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden. Halleluja!“
Wir konnten es uns nicht gegenseitig zusprechen, uns nicht fröhlich die Hand schütteln, nicht feiern in der Kirche, im Freundes- und Familienkreis. Deutschland und die Welt waren im Shutdown.
Und nun, ein Jahr später geht zwar schon ein bisschen mehr – aber das Virus hat uns immer noch im Klammergriff, fordert täglich viele Opfer: Kranke, Sterbende, Einsame, Arbeitslose… Wir sind „aus dem Leben geworfen“ auf so vielfältige Weise.
Dennoch: Bei aller Verwundbarkeit, wir feiern Ostern! Vielleicht umso „trotziger“.
Denn Gott hat den, den die Welt verworfen hatte, den, der ganz und gar aus der Welt geworfen war, zum Leben auferweckt! Unfassbar, aber wahr.
Ostern, das ist Gottes trotziges Ja zum Leben, zur Vergebung, zur Liebe. Das Licht des Ostermorgens scheint. Es ist das Licht Gottes, das vor aller Zeit war – und das Licht der Welt, Jesus Christus, das sein wird in Ewigkeit. Dieses Licht vertreibt die Schatten des Todes, der Angst und des Leids. Unfassbar, aber wahr.
Darum lassen Sie uns Ostern feiern und unser Osterlicht entzünden, für unsere wunden Seelen, für liebe Menschen, um die wir uns sorgen oder die von uns gegangen sind. Entzünden wir das Hoffnungslicht für alle, die täglich schwere Entscheidungen zu treffen haben und die rund um die Uhr um Leben kämpfen. Lassen Sie uns das Osterlicht entzünden im festen Vertrauen, dass Christus unsere Wege begleitet mit seinem Licht.
Zünden Sie das Licht an, um Ihrer Osterfreude Ausdruck zu verleihen, aber auch und gerade dann, wenn Ihnen die Puste ausgeht.
Nehmen Sie ein Osterlicht mit. Tragen Sie es gerne auch weiter. Werden Sie Licht- und Hoffnungsträger/in in diese Welt hinein, die gerade jetzt die Botschaft vom Leben so nötig hat.
Ihre Pfarrerin Ulrike Markert